Alte Kraftfahrzeuge

Schlüsselerfindungen ziehen immer eine Reihe von Neuentwicklungen nach sich.
Schon Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte der französischstämmige Marburger Physikprofessor Denis Papin (1647 - 1714) die erste Dampfmaschine und nutzte diese als Antrieb eines Lahnbootes. So lange, bis wütende Fischer sein Boot zertrümmerten, weil sie wegen des Höllenlärmes, den die schlitzgesteuerte Maschine machte, um die Fischbestände fürchteten.


In England kehrte seine Erfindung leicht verbessert aber ungleich größer als atmosphärische Dampfmaschine, oder nach seinem Erfinder Newcomensche Dampfmaschine (Thomas Newcomen 1663-1729) als Antrieb für Bergwerkspumpen zurück.
Es war der Verdienst des Engländers James Watt (1736-1819) die schwerfällige atmosphärische Dampfmaschine mit einer fliehkraftgeregelten Drehzahlsteuerung und vor allem mit einem dampfschiebergesteuerten, beidseitig wirkenden Kolbensystem auszustatten. Hierdurch erhielt die Maschine eine erheblich größere Leistung pro Gewicht und gleichmäßige Laufeigenschaften. Und besonders wichtig, sie wurde durch die beidseitige Wirkung auf den Kolben unabhängig von einer ständigen Frischwasserkühlung, die in der Newcomenschen Maschine notwendig war, um den Dampf im Zylinder zu kondensieren, damit der Kolben wieder zum unteren Totpunkt gelangte.

Dieser Watt'sche 'Dampfmotor' wurde für Fahrzeuge interessant. Das erkannte 1814 der Engländer George Stephenson (1781-1848), der vom Hirtenjunge zum Dampfmaschinenheizer und weiter zum Grubeningenieur aufgestiegen war. Er begann seine Idee einer mobilen Dampfmaschine, einer Lokomotive, umzusetzen. 1821 konnte er in England die erste Eisenbahnlinie finanzieren, die 1825 in Betrieb genommen wurde. 1835 wurde in Deutschland nach Stephensons Erfolgen in England die Bahnverbindung Nürnberg-Fürth in Betrieb genommen.

Zwar wurden auch schienenungebundene, mobile Dampfmaschinen produziert, sogenannte Lokomobile. Sie waren jedoch nur für gewerbliche und industrielle Zwecke als Dampfflüge, Zugmaschinen, Straßenwalzen oder einfach mobile Energielieferanten etc. geeignet. Eine Nutzung für den Individualverkehr schied alleine schon aus Platzgründen aus und weil die lange Anheizzeit von mehreren Stunden bis zu einem Tag, jede spontane Nutzung ausschloss.
Das bedeutete jedoch nicht, dass nicht der Wunsch nach individueller Mobilität vorhanden war. Es fehlte nur der richtige Antrieb.

Diese Aufgabe versuchten eine Vielzahl von Erfinder zu lösen. Man baute Heißluftmotoren, Explosionsmotoren mit Sprengstoff, Gasmotoren und schließlich Benzin- und Ölmotoren.
1860 war der Franzose Lenoir mit seinem Gasmotor schon auf dem richtigen Weg. Aber auch der Deutsche Nikolaus Otto forschte in seiner kleinen Dorfwerkstatt an diesem Problem. 1867 fand er das Grundprinzip eines funktionierenden 4-Takt Verbrennungsmotors, der 1878 vollständig einsatzfähig war. Nikolaus Otto gilt daher als Erfinder des Verbrennungsmotors. Der Benzinmotor wird daher mit seinem Namen als Otto-Motor bezeichnet. Das Kraftfahrzeugbenzin auch als Ottotreibstoff.

Zur selben Zeit hatte auch Carl Friedrich Benz (1844 - 1929) seinen Zweitakt-Gasmotor serienreif. 1885 baute er für den Einsatz seines, nun nach dem 4-Takt Prinzip funktionierenden Motors, eine Kutsche zum 3-rädrigen, ersten Kraftwagens um. Carl Benz gilt daher als Erfinder des Automobils. 1883 gründete Carl Friedrich Benz die erste Autoproduktionsfirma der Welt.

Gottlieb Daimler (1834-1900) war zur Zeit der Erfindung des 'Otto-Motors' technischer Direktor der Gasmotorenfabrik Deutz. In dem Werk wurde bereits neben anderen Modellen der von Nikolaus Otto 1867 entwickelte Gasmotor produziert. Es lag auf der Hand, dass sich die Firma Deutz dem Benzin-Motors Ottos annahm und diesen marktfähig machte.
Beteiligt an dieser Entwicklung war Wilhelm Maybach (1846-1929). W. Maybach arbeitete seit 1882 mit G. Daimler zusammen. 1890 gründeten W.Maybach und G.Daimler die Daimler-Motoren-Gesellschaft . 1900 entwickelte Gottfried Maybach für Carl F. Benz den ersten kommerziellen Mercedeswagen. 1926 schlossen sich die Firmen Carl F. Benz und die Daimler-Motorengesellschaft in Stuttgart zur Daimler-Benz AG zusammen.

Bereits seit 1878 beschäftigte sich Rudolf Diesel (1858-1913) mit der Verbesserung des Wirkungsgrades des Ottomotors. Die Lösung fand er 1897 in dem Rohölmotor, der kein Luft-Benzingemisch ansaugt wie der Ottomotor, sondern lediglich Luft. Erst wenn die Luft im Verbrennungsraum durch das Verdichten so heiß wird, dass Zündtemperatur vorliegt, wird unter Druck Öl in den Brennraum gespritzt. Der nach diesem Prinzip funktionierende Motor heißt nach seinem Erfinder Dieselmotor, der Treibstoff Dieselöl oder schlicht Diesel.
Durch seinen sparsamen Verbrauch wurden Dieselmotoren nicht nur alternativ in Pkws eingebaut, sondern in Transport- und Schwerfahrzeugen, Eisenbahnen und Schiffen fast ausschließlich benutzt.

'Oldtimer' sind Denkmale der Ingenieurkunst. Ohne die Pioniere der Autoproduktion, in den Anfängen noch als Spinner und Fantasten belächelt, wäre unser heutiges Leben und unser Lebensstandard undenkbar. Nicht nur, dass die Autoindustrie heute Millionen von Arbeitsplätzen sichert, die logistische Leistung des täglichen Waren- und Gütertransports wäre ohne Kraftfahrzeuge überhaupt nicht zu bewältigen.
Aber wären auch nicht die heutigen Schiffe, Eisenbahnen und Flugzeuge ohne die für die ursprünglich für Autos entwickelten Verbrennungsmotoren denkbar? Sicher nicht.
Das 20. Jahrhundert war das Zeitalter des Autos. Wie es weitergehen wird. Niemand kann es vorhersagen. Aber sicher wird und muss es große Veränderungen geben.
Zurück in den Händen von Sammlern werden Autos als technische Denkmäler ihrer Zeitraumes bleiben.

Wir sind für Filmproduktionen tätig, sind an Kontakten zu Sammlern interessiert, die historische Kraftfahrzeuge aller Art besitzen und bereit sind, diese gegebenenfalls für Filmproduktionen auszuleihen.
Über eine entsprechende Nachricht über unsere Mailform, die Sie über das Impressum aufrufen können, würden wir uns freuen.
© horst decker

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Sportwagen, aufgenommen um 1934 in Friedberg/Hessen, seitlich
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